Der Öffentliche Personennahverkehr befindet sich derzeit vor dem Hintergrund zunehmender Elektrifizierung, Digitalisierung und Automatisierung in einer rapiden Veränderungsphase. Ein verändertes Mobilitätsverhalten der Bevölkerung, welches unter anderem aus der zunehmenden Flexibilisierung von Arbeits- und Öffnungszeiten folgt, sorgt dafür, dass das bisherige, starre System des öffentlichen Nahverkehrs nicht mehr zeitgemäß ist. Hinzu kommt, dass der klassische, liniengebundene ÖPNV vor allem in ländlichen Gebieten nicht sein volles Potenzial entfalten kann. Hier wird der ÖPNV aufgrund von schlechter Taktung und häufiger Umstiege von Kunden als nicht attraktiv wahrgenommen und kann daher nicht mit dem MIV konkurrieren. Auch der Kreis Mettmann steht vor solchen Problemen und bereitet sich mit neuen flexibleren Konzepten auf einen Systemwandel vor.
Dauer 06-2022 - 06-2023
Koordinator Rupprecht Consult-Forschung & Beratung GmbH
Mit dem Ziel eines wirtschaftlichen und ökologischen Nahverkehrsangebots soll das Potenzial sowie geeignete Einsatzgebiete und sinnvolle Betriebsformen eines On-Demand-Verkehr untersucht werden. Der Kreis Mettmann hat daher die Grundkonzeptionierung für ein solches flexibles Angebot in Auftrag gegeben, welches in Zusammenarbeit mit den kreisangehörigen Städten und den kreisbedienenden Verkehrsunternehmen erarbeitet werden soll. Gerade in Randgebieten und zu nachfrageschwachen Zeiten gibt es ein hohes Potenzial für ein On-Demand Angebot im Zubringerverkehr und als Alternative zum MIV. Die zukünftige Mobilitätsplanung sollte darauf ausgelegt werden, Alternativen zum MIV zu schaffen und eine gute Vernetzung der Region sicherzustellen. Dabei sollte der ÖPNV als Rückgrat für einen multimodalen Umweltverbund dienen und eine effektive Verknüpfung der unterschiedlichen Verkehrsträger erreicht werden.
Rupprecht Consult wird gemeinsam mit dem Dienstleistungsanbieter Via die aktuelle Verkehrssituation im Kreis anhand von vorhandenen Plänen, Konzepten und Daten untersuchen und Potenzialräume für einen on-demand Verkehr identifizieren. Diese dienen im weiteren Verlauf als Grundlage für die Bestimmung von wirtschaftlichen Bedienungsräumen, für die dann anhand von Simulationen und Modellierungen detaillierte Steckbriefe erstellt werden können.
In der gesamten Untersuchung wird darauf geachtet, dass sich ein möglicher On-Demand-Verkehr in das vorhandene Angebot integriert und keine Kannibalisierung zwischen On-Demand- und Linienverkehren stattfindet. Ziel des Service sollte es sein, den bestehenden ÖPNV zu ergänzen und durch eine Attraktivitätssteigerung einen Umstieg der Bevölkerung vom MIV auf den ÖV zu erreichen.
Henning Holdinghausen
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